Oberdorf Altnau

Architektur

Müller Mantel Architekten,

Zürich

 

Projektdaten

selektiv, 2022, 1.Rang

in Bearbeitung

 

Visualisierung

maaars architektur visualisierungen, Zürich 

 


Altnau zeichnet sich in seiner Siedlungsentwicklung durch mehrere um einen zentralen, ebenen Freiraum angeordnete, klar strukturierte Ortsteile aus. Das Oberdorf ist geprägt von der in dominanter Lage auf der Hangterrasse gelegenen Kirche. Das Mitteldorf teilt sich in einen östlichen und einen westlichen Teil und ist von Gewerbebauten geprägt. Auch das bäuerliche Unterdorf erstreckt sich über einen östlichen und einen westlichen Bereich. Obschon die Ortsteile im Laufe des 20. Jahrhunderts an den alten Siedlungsrändern hauptsächlich durch Einfamilienhausquartiere zusammengewachsen sind, ist die ursprüngliche Siedlungsstruktur noch erkennbar. Dabei spielen die zentral gelegene Wuhrwiese welche als Obstbaumgarten angelegt ist, sowie der unbebaute Wiesenhang welcher für die Silhouettenwirkung des Oberdorfes relevant ist, als Freiräume eine essenzielle Rolle. Die Platzierung und Orientierung der Neubauten am Hang lässt eine grösstmögliche Durchlässigkeit des Freiraums und der Blickachsen zu. Die offene Landschaft im Nordwesten fliesst in die neue Siedlung, Obstbäume und eine artenreiche Blumenwiese unterstützen diesen Vorzug. Markant und charakterbildend ist die alte Baumgruppe in der Siedlungsmitte, die Wohnbauten gruppieren sich um diesen schönen Bestand. Ein landschaftlich ausgebildetes Wegesystem erschliesst die Wohnbauten ideal von allen Seiten.

 

Die Wohnbauten gegen die Lothaldenstrasse haben jeweils einen in die Landschaft gebetteten Aussenbereich. Dieser ist mit Kies belegt und geht fliessend in den Landschaftsraum über. Auch alle anderen Wohnungen verfügen über grosszügige Aussenbereiche, der Bezug zur Landschaft und zum eindrucksvollen alten Baumbestand ist jederzeit spürbar. Im südlichen Bereich der Parzelle befindet sich ein gemeinschaftlich genutzter Gartenpavillon. Ein naturnaher Spielplatz liegt auf der Südseite des Pavillons. Auf dem neuen Jeremiasplatz befindet sich ein Brunnen, der den hofartigen Charakter unterstreicht.