Entwicklung Binkert-Areal, Laufenburg

Architektur

Steib Gmür Geschwentner Kyburz Architekten

Zürich

 

 

Projektwettbewerb

Studienauftrag, 2024


Die Neubauten rund um das Bestandesensemble Binkert formen eine Abfolge unterschiedlich grosser und räumlich differenzierter Freiräume, die das Laufenburger Bahnhofsquartier adäquat ergänzen und beleben.

 Zentraler Ort des Geschehens ist der Hof. Artikuliert mit einem markanten Hofbaum und einem Bade-und Spielbrunnen bietet er Platz für jegliche Art von Begegnung - ob spontan oder geplant. 

Das Blätterdach des mehrstämmigen Baumes bildet zur Fassade eine Höhenabstufung, dem menschlichen Massstab entsprechend und somit eine behagliche Atmosphäre. Die Beläge sind subtil abgestuft: während gebäudenah eine geschliffene Pflästerung der Erschliessung dient, bewährt sich auf dem Hofplatz eine Chaussierung zur Entschleunigung und Aufenthalt.

 Der Hof wird dreiseitig über unterschiedlich gestaltete Gassen erschlossen, jeweils geprägt von der Erdgeschossnutzung. Diese sind mehr als nur Durchgänge. In der Laubengasse wachsen hängende und kletternde Rankpflanzen an Seilen. Zur Shedhalle werden sie zum Pflanzenvorhang und bieten den angrenzenden Wohnateliers Privatsphäre und sommerlichen Wärmeschutz. Bänke und mobile Sitzelemente bilden Nischen im Blätterschatten.

Die breite «Werkgasse» zum Binkert Platz ist chaussiert. Sie ist vielseitig nutz- und bespielbar – zum Beispiel für Ping Pong, Boccia oder Veloreparaturen.

Zu den Wohnateliers werden in den bestehenden Asphaltbelag unterschiedlich grosse Kreise ausgefräst, die für üppiges Grün, Kleinbäume und Sitzplätze vorgesehen sind. In ihnen kann das Regenwasser versickern. Die gärtnerische Bepflanzung aus Indianerbananen, Quitten und Feigen bilden einen transparenten Filter zu den Wohnateliers. Die Gestaltung wird auf der Nordostseite der Halle übernommen. Entlang dem Manufakturgebäude befindet sich ein naturnaher Spielbereich mit Balancier- und Wasserbalken, Murmelbahn und Hüpfsteinen. 

Der chaussierte Binkert Platz zur Basler- und Kaisterstrasse wird zum Dreh-und Angelpunkt zwischen Bahnhof, Altstadt und Bifang-Quartier. Zugleich ist er ein würdevoller Auftakt zum historischen Manufakturgebäude. Den bestehenden Platanen wird über kreisförmigen Ausstanzungen mehr Vegetations- und Versickerungsfläche zugewiesen. Vielfältige Unterpflanzungen aus robusten Stauden und Sträuchern bilden einerseits einen optischen Schutz zu den Strassen, anderseits wird durch die Kreisform der Pflanzfläche eine Durchwegung gewährleistet.