Christuszentrum Loogarten Zürich

Architektur

Helle Architektur

Zürich

 

Projektwettbewerb

Studienauftrag, 2024, 2. Rang


«Es müßte in Gartenstädten von vorneherein gleich mehr gerankt und spaliert werden»

Leberecht Migge 1913: die Gartenkultur des 20. Jahrhunderts, S.53.

 

Der Neubau folgt der Dachslenstrasse und bildet ein adäquates Gegenüber zur grossmassstäblichen Nachbarsiedlung. Zugleich entsteht durch die vielen feingliedrigen, transparenten Abstufungen ein «leichtes» Gebäude, das Innen und Aussen ineinanderfliessen lässt und die einstige Gartenstadtsiedlung in zeitgenössischer Weise interpretiert. 

Ein kleiner Vorplatz mit Sitzbank, Velostellflächen und Schirmmagnolie wird zur Adresse und bietet Raum für Begegnung an der Dachslenstrasse. Begleitet wird der Eingangsbereich mit mauergefassten Vorgärten in denen unterschiedliche Flieder- und Holunderarten wachsen. Nach Süden entstehen durch die Anordnung des Neubaus zwei Gärten: ein zum inneren Gartenstadtgrün ausgerichteter artenreicher Obstgarten, sowie ein terrassierter Pflanzgarten zur Loogartenstrasse. Über eine Gartenhalle, die als Gemeinschaftsraum und Wintergarten dient, sind die Gärten innenräumlich miteinander verbunden. Zitronen und Granatäpfel können in den schützenden lichten Räumen überwintert werden. Tamarisken und Oliven wachsen an der Südfassade zum Multifunktionsraum und zeichnen mediterran anmutende Pflanzbilder.

Die Terrasse des öffentlichen Cafés an der Stirnseite des Neubaus öffnet sich zum Quartier. Unregelmässig angeordnete Platten prägen das Bild des gesamten Freiraums. Einerseits dienen sie als Terrassenbelag mit chaussierten Aussparungen in denen verschiedene, schattenspendende Magnolienarten wachsen. Andererseits werden sie im dichten üppigen Pflanzgarten zu Wegen, Rampen und Stufen, die weiter um den Neubau durch eine Wiese in den sonnigen Obstgarten führen. Immer wieder werden die Wege zu kleinen Gartensitzplätzen erweitert und an unterschiedliche topografische Situationen angepasst.

Im Pflanzgarten selber sind die Beete nahe dem Wintergarten schwellenlos erreichbar. Geschützte Frühbeete erlauben eine zeitige Anzucht von Gemüse und sichern ausreichend Salat über den Winter. Sollte die Nachfrage nach Pflanzbeeten nachlassen, können diese mit ausdauernden Stauden und Kleinsträuchern angereichert werden. 

An den Balkonschichten auf der Südseite, sowie über der Pergola an der Terrasse ranken Wein und duftende Glyzinien, ganz im Sinne Leberecht Migges.

Der bestehende Maronibaum im Übergang zur Eigenheimstrasse wird erhalten und westlich mit einer Gartenlaube ergänzt. Sie kann gemeinschaftlich genutzt werden und bietet einen regengeschützten Aufenthaltsort im Freien. Ein weiterer Zugang führt von der Eigenheimstrasse in den Garten. Seitlich davon befinden sich zusätzliche Velostellplätze. Das anfallende Regenwasser wird im Garten über die Schulter entwässert, eine Zisterne sammelt das Dachwasser, welches über den Gartenbrunnen zur Bewässerung des Pflanzgartens genutzt werden kann.