Neubau Kindergarten und Kinderhort mit Aufwertung Dorfzentrum Bottighofen

Architektur

Lukas Imhof Architektur

Zürich

 

Projektwettbewerb

Studienauftrag, 2024, 1. Rang

 


Mit der Setzung des Neubaus, sowie den Bestandesbauten der Schulanlage und des Gemeindehauses, entsteht eine Abfolge unterschiedlich grosser und differenzierter Freiräume, welche das Ensemble adäquat ergänzen und beleben. Zentraler Ort des Geschehens ist das Dorfzentrum. 

Artikuliert mit der Belagsstruktur, der aufgespannten freien Fläche von Fassade zu Fassade sowie dem bestehenden Treppenturm und einem neuen Bühnen-, Sitzelement auf dem Dorfplatz, bietet dieser Ort für jegliche Art von Begegnung Raum - ob für schulische oder gemeinschaftliche Zwecke.

Nördlich folgt eine klar lesbare Vorzone, ein kleiner Vorplatz zum Areal, vorgelagert zum Schulhausneubau. Ab hier führen Fusswege zu bestehenden Aussenräumen mit der Spielgruppe Bärenhöhle, der Kinderkrippe Calimero und zum Neubau mit klarer Adressierung. Klar und sicher gestalten sich auch die getrennten Zugangs- und Eingangsbereiche, bieten den Kinder Orientierung und Schutz. Grosskronige Bäume stärken die 'Torsituation' zum Areal.

Über den Laubengang beim Neubau, aber auch über die Aussentreppen sind die unterschiedlich bespielten Aussenräume mit Spiel-, Lern- und Ruhezonen, Rückzugsnischen und naturhaften Räumen erreichbar. So ist die Parzelle Nr. 38 mit ihrer eindrücklichen Baumvielfalt in diese grosse aussenräumliche Landschaft einbezogen.

 

Die bestehenden Vorplätze werden durch die Neugestaltung geklärt und teilweise angepasst, Kanten und Ränder entsprechend neu definiert und mit Mauern und Treppen erweitert. Es entstehen stimmige, vorgelagerte Zugangs- bzw. Vorplatzbereiche. Entlang der Schulstrasse wird die Linearität mit einer schattenspenden Baumreihe übernommen, das Dorfzentrum bleibt freier und offener und führt zu den barrierefreien Eingangsbereichen der angrenzenden Gebäude. 

Der Freiraum des ehemaligen Kindergartens auf Parzelle Nr. 50 wird leicht redimensioniert und mit altersgerechten Elementen, sowie durch die neue Nutzung des Gebäudes als Bibliothek, mit ruhigen, introvertierteren Garten-Leseecken und lauschigen Sitzplätzen unter dem lichten Blätterdach erweitert.

Die Beläge orientieren sich am Bestand der bestehenden Gestaltung mit befestigten aber auch chaussierten Bereichen. 

 

Das Pflanzkonzept sieht die Verwendung von standortgerechten und entwicklungsfähigen Bäumen und Sträuchern vor. Die Bepflanzung der Freiräume zwischen den zuvor beschriebenen Aussenraumnutzungen

wird die lokale Biodiversität fördern und eine vielfältige Gestaltung und Entwicklung der Lebensräume der lokalen Fauna und Flora ermöglichen. Soweit sinnvoll werden einheimische Pflanzen verwendet, der vorhandene Baumbestand erhalten und ins neue Konzept integriert.

Durch die Verwendung einer diversen Vegetation entsteht nicht nur für die Natur, sondern auch für die Nutzerschaft der schulischen Gesamtanlage und dem bestehenden Gemeindehaus ein mit ökologisch wertvollen Strukturen angelegter Freiraum.