Architektur
Thomas Keller Architekt:innen
St.Gallen
Projektwettbewerb
eingeladen, 2023, 4. Rang
Die topographienahe und vielschichtige Vernetzungsstrategie, die den Quartierbewohnerinnen und den Bahnkunden direkte und selbstverständliche Durchwegungen anbietet, wird auch mit den landschaftsarchitektonischen Aufwertungs- und Gestaltungsmassnahmen sichtbar. Die ökologischen Vernetzungsfunktionen sowie die Biodiversitäts- und Hitzeminderungskonzepte, wie sie in den drei Zielbildern der Ausloberin formuliert sind, sind ebenfalls eingearbeitet.
Der Zugang zur Bahn erfolgt über einen grosszügigen Vorplatz, welcher auch die Linienführung des aufgewerteten Friedhofwegs aufnehmen kann. Diese talseitige Achse wird gegen Osten in Richtung Kindergarten aufgebaut. Sie erschliesst aktuell die Veloparkplätze und ist ein Potenzial für die parkähnliche Zukunft des Areals. Der Übergang zum tieferliegenden Vorplatz der Feuerwehr wird mit einer Baumreihe aus Tupelobäumen räumlich etwas abgemildert. Die Baumreihe, gepflanzt in einer Chaussierung, weist den Weg Richtung Hang zum Aufgang.
Eine geneigte Platzfläche, welche zwischen dem Verlauf der Gröblistrasse und den Höhen der Perronkante vermittelt, bildet gegen Westen einen kleinen Bahnhofplatz. Die Platzfläche ist teils befestigt für eine gute Zugänglichkeit, teils chaussiert als angenehme Aufenthaltsfläche mit schattenspendenden Bäumen gedacht. Ein grosser Brunnen und ausreichend Sitzgelegenheiten möblieren die Szenerie. Tupelobäumen bilden den Abschluss zum abschüssigen Terrain bei der Strassenunterführung.
Auf dem Betriebsareal der Sigvaris sind 40 Betriebsparkplätze bereit zu stellen. Die Parkieranlage wird mit sickerfähigen Belägen und Parkfeldern ausgerüstet. Der Baumraster ist auf die Parkierung abgestimmt und zielt auf einen zukünftigen durchgrünten Stadtplatz mit markantem Baumvolumen aus klima- und hitzeverträglichen Arten.
Die Organisation der oberen Ebene richtet sich auf den zukünftigen Höhenweg aus, welcher die beiden Ausgänge der Personenunterführungen verbinden wird. Dieser Weg hat ein grosses Potenzial über den Bahnhofsperimeter hinaus. Vom Brückenkopf der Passerelle führen Lift, Treppe und Weg zur Passerellenebene. Diese Ebene kann auch für die Erschliessung von zukünftigen, neuen Bebauungen genutzt werden. Die geneigte Topografie und auch der Aussenplatz der Sigvaris werden analog des unteren Damms bestockt. Diese Art der Grünstruktur bietet das Potenzial, über den Perimeter der Bahnhofsanlage hinaus gegen Osten und Westen die Bahndammflora zu prägen und zu diversifizieren, die Fauna zu stärken.
parbat Landschaftsarchitektur GmbH