Schulanlage Steinacker Winterthur

Architektur

Bischof Föhn Architekten

Zürich

 

Projektdaten

selektiv, 2022, 1.Rang

in Bearbeitung


Die Schulanlage Steinacker weist eine Abfolge unterschiedlichster Freiräume auf, die den Zeitgeist der 1970er Jahre widerspiegeln. Zentraler Ort des Geschehens sind die beiden erhöhten Pausenhöfe, die durch den Verbindungsgang die Höhe der Bauten brechen und Bezug zum kindlichen Massstab nehmen. Der Grundsatz der rationell materiellen Bauweise ist ablesbar. Der ursprüngliche Hof wird in seiner Geometrie und Materialität weitestgehend erhalten. Der Fokus liegt auf einer Erhöhung der Aufenthaltsqualität. Als Reminiszenz an die einstige Gestaltungsintention Ernst Meilis werden, neben dem gepflasterten «Vulkan» aus dem die bestehende Kiefer wächst, zwei weitere «Vulkane» hinzugefügt jedoch mit einer neuen Nutzung versehen. 

Der zweite Hof wird durch den Neubau des Kindergartens gefasst. Während die bestehenden Betonverbundsteine als Weg ausgebildet werden und den Hof umfassen wird die Mitte gekiest. In zwei Bereichen verdichten sich hitzeverträgliche Baumgruppen zu schattigen Plätzen. Ein aufgelöstes Raster aus niedrigen Weidengehölzen entwickelt sich zur Spielwildnis und lädt zum Verstecken und Entdecken ein. Unterschiedlich grosse Spiel- und Aufenthaltsinseln aus Sand, Kies und Wasser befinden sich zwischen den Gehölzen. Kletterpflanzen ranken am Neubau empor. Die heute sehr unterhaltsintensiven Böschungen werden durch pflegeleichte Wildstauden angereichert. So werden angenehme Blicke aus den Schulzimmern ins Grüne generiert und zugleich die biologische Vielfalt erhöht. Die Böschung zur Turnhalle wird als Spielhang mit Rutsche umfunktioniert und der Geländesprung zum Sportplatz mit einzelnen Sitzstufen ergänzt, die einen weiträumigen Ausblick ermöglichen. Um möglichst nachhaltig zu agieren und graue Energie zu reduzieren wird die Armeeleitstelle belassen und die bestehenden Fertigbetonelemente des heutigen Spielplatzes werden wiederverwendet. Auch in den umgebenden Bereichen der Schulanlage wird möglichst wenig Originalsubstanz angetastet, abgesehen von den Elementen, die sicherheitstechnische Mängel aufweisen.

Der die Schulanlage im Südosten umgebende landschaftlich modellierte Kranz wird mit einem Pfad und verschiedenen Spielinseln ergänzt. Unter den malerisch wachsenden Baumgruppen entstehen attraktive Rückzugsorte zum Sempacher- und Mattenbachweg. 

Die Parkplätze sind auf der östlichen Parzelle angeordnet und entflechten den Eingangsbereich. Die Parkplätze, die sich auf dem Eingangsplatz der Anlage befanden, werden durch Velostellplätze und Baumpflanzungen ersetzt. Eine lange Sitzbank fasst den Bereich, zeichnet ihn als Ankunftsort aus und dient als Treffpunkt

Der Lichthof oberhalb der Turnhallen wird als Lesegarten mit versetzt angeordneten Fertigbetonplatten, die auch als Sitzelemente dienen, ausgestaltet. Blütensträucher und Pflanzflächen bilden räumliche Rückzugsnischen.